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Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

Militärmusikverband aufgelöst

30. August 2022
von Theo Martin

Der Schweizer Militärmusikverband hat sich am 27. August aufgelöst. Wieso das kein schlechtes Zeichen sein muss.

Selten kann ein Verband sagen, dass er alle seine Ziele erreicht hat. Im Fall des Schweizer Militärmusikverbands ist das der Fall. Die Militärmusik ist gegenüber früher massiv gestärkt und anerkannt. Der Offiziersgrad ist nach jahrzehntelangem Kampf durchgesetzt.

Ursprüngliche Ziele waren Kontakt, Weiterbildung und Spielführung. Der Verband hat in 48 Jahren 60 Weiterbildungstage und 5 Studienreisen organisiert. Anders als früher wird die Weiterbildung heute vor allem von den Kantonalverbänden angeboten. Andere Aufgaben sind an das Kompetenzzentrum Militärmusik in Aarau übergegangen.

So mussten die Verantwortlichen um Präsidentin Laura Willi und Hauptmann Roger Hasler feststellen, dass der Verband keine Aufgabe mehr hat. Hinzu kommt das heute weit verbreitete Desinteresse an einem Verbandsbeitritt. Der Schweizer Militärmusikverband wird deshalb schlicht nicht mehr benötigt - er hat alle Ziele erreicht.

Das war in der Vergangenheit ganz anders, wie Philipp Wagner in einer historischen Würdigung des Verbands darlegte. Der Kommandant der Schweizer Militärmusik wies darauf hin, dass der Verband ein wichtiger Treiber des Offiziersgrads war und wiederholt wichtige Veränderungen angestossen hat, die unter anderem zur Schaffung des Kompetenzzentrums Militärmusik geführt haben. Seit 1939 war die Gradfrage stets ein Thema gewesen - und erst mit der Armee 21 konnte das Anliegen umgesetzt werden.

Der Verband war 1934 als Schweizer Spielunteroffiziersverband gegründet worden. 1983 taufte er sich in Schweizer Spielführerverband um, 1997 in Schweizer Militärmusikverband. Der ersten Technischen Kommission hatte auch der bekannte Komponist Stephan Jaeggi angehört.

 

 

 

 Legende: Das Mil Spiel FU Br 41 unter der Leitung von Lt Christian Schuppli hat die Teilnehmer der Auflösungs-GV mit einem Platzkonzert überrascht.