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Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

Petition

In Bayern wehren sich Hunderttausende für die Musik

30. März 2024
von Theo Martin
In Bayerns Grundschule sollen die Fächer Kunst, Musik und Werken in einem "Fächerverbund" zusammengefasst werden und bloss noch eine Wochenlektion umfassen. Dagegen gibt es nun Protest.

Die Petition «Stoppe die Zusammenlegung der Fächer Kunst, Musik und Werken in den Grundschulen in Bayern» ist bereits 214 928 Mal unterschrieben worden (Stand: 30.3.).

In Bayern sollen die Fächer Kunst, Musik und Werken in einem «Fächerverbund» zusammengefasst werden. Das bedeutet, dass diese kreativen Fächer ab dem kommenden Schuljahr keinen einzelnen Platz im Stundenplan mehr haben und es zu einer drastischen Reduzierung der Unterrichtszeit in den kreativen Fächern kommt.

Dagegen werden nun Unterschriften gesammelt. Die Organisatorinnen schreiben: «Wir sind der Meinung, dass die Reduzierung der Unterrichtszeit in kreativen Fächern keine zukunftsorientierte Reaktion auf die Ergebnisse der PISA-Studie ist und fordern die bayrische Regierung auf, ihre Strategien zu überdenken.»

Weiter heisst es unter anderem: Musik ist unabdingbar für die kindliche Entwicklung. Musik fördert das Sprachgefühl. Mithilfe von Musik kann vor allem eine phonologische Bewusstheit geschaffen werden. Also der Umgang mit Lauten, Silben und Reimen kann mit Musik erfolgreich trainiert werden. Dieser ist besonders wichtig, um Lesen und Schreiben zu lernen. Ausserdem fördert Musik die emotionale Ausgeglichenheit. Das Zuhören vermittelt Geborgenheit und Lebensfreude und hilft, Gemeinschaftsgefühl zu entwickeln. Musik bietet einen anderen Zugang zu den eigenen Gefühlen und unterstützt diese zu regulieren.

Auf dem Portal change.org werden weitere neun Gründe für den Musikunterricht aufgeführt. So heisst es, die kreativen Fächer Kunst, Musik und Werken würden allesamt zur Förderung und Stärkung der OECD-4K-Kompetenzen beitragen: Kreativität, kritisches Denken, Kollaboration und Kommunikation. Daneben: Problemlösekompetenz und projektorientiertes Lernen. Lernen brauche auch Pausen. Ausserdem stärke die Musik das Selbstbewusstsein.

Weiter schreiben die Organisatorinnen: «Wenn du bedenkst, dass es in ganz Bayern gerade einmal 472.200 Grundschulkinder gibt, bedeutet das, dass sich mittlerweile fast die Hälfte aller Eltern gegen die Reduzierung der kreativen Fächer aussprechen. - So ganz stimmt das natürlich nicht, da die Unterschriften ja nicht nur aus Bayern stammen und nicht nur von Eltern kommen, aber diese Masse an Unterschriften blieb dennoch nicht ungesehen.»

Die Petition habe dazu geführt, dass die Politik ihr Vorhaben immer und immer wieder erklären musste. In den letzten Wochen gab es Berichte in mehreren regionalen Zeitungen und im bayrischen Rundfunk. Auch über die bayrischen Landesgrenzen hinweg wurde kritisch über die geplante Zusammenlegung der kreativen Fächer berichtet.

 

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