Deutschand kämpft aktuell auf allen Stufen mit Finanzproblemen – Kultur-Staatssekretär Arne Braun (Baden-Württemberg) interessierte sich deshalb bei seinem Besuch an der Brawo speziell dafür, wie die Schweiz die Unterstützung der Blasmusik regelt. Präsidentin Luana Menoud-Baldi stellte ihm die Struktur mit SBV, Kantonal-Verbänden sowie nationale und kantonale Subventionen vor. Erstaunt nahm Braun Kenntnis von den Zuwendungen der Lotteriefonds – eine in Deutschland völlig unbekannte Form.
Kultur nur auf Platz 2
Gegenüber Menoud-Baldi stellte der Staatssekretär fest, dass die Probleme der Blasmusik in beiden Ländern identisch sind: Die Unterstützung des Sports sei einfacher als jene der Kultur, die meist nur auf Platz 2 zu finden ist. Brauns Fazit: “Wir müssen mehr kämpfen.”
Der SBV-Stand war das Zentrum des Schweizer Auftritts. Die offene Gestaltung hat nicht nur Staatssekretär Braun ausgezeichnet gefallen, sondern auch viel Publikum angelockt. Luana Menoud-Baldi bedankte sich für die Unterstützung in Form von Schweizer Gastgeschenken (Give-Aways), die dem Publikum abgegeben werden konnten. Sie stellte auch fest, dass nicht nur über Blasmusik, sondern auch über die Schweiz gesprochen werde. Dem SBV sei es in persönlichen Gesprächen mit allen Seiten gelungen, Brücken zu bauen. Der Slogan “Musik verbindet” habe dadurch seine volle Brillanz erhalten.
Klangvoller Tupfer
Heiko Schulze vom Blasmusikverband Baden-Württemberg unterstützt die Messe Stuttgart bei der Organisation der Brawo. Er ist “sehr dankbar und glücklich über die inhaltliche Bereicherung durch ein Gastland”. Die Schweiz habe mit ihrer Präsenz einen klangvollen Tupfer gesetzt und begeisterte Reaktionen ausgelöst. Der SBV habe sich mit seiner Gesamtperformance als innovativen Fachverband vorgestellt und als Kulturbotschafter der Schweiz etabliert.
Hanspeter Frischknecht und Peter Börlin von der Verbandsleitung des Schweizer Blasmusikverbands haben den Auftritt in Stuttgart organisiert. Sie stellten fest, dass die Schweizer Blasmusik in Süddeutschland einen hohen Stellenwert geniesst. Der SBV sei von Publikum, Organisatoren und Standbetreibern gelobt worden. Die geknüpften Kontakte würden es erlauben, die internationale Zusammenarbeit auszubauen. “Ziel erreicht”, so das Fazit von Frischknecht und Börlin.
Das Schweizer Programm
Die Brawo ist ein einzigartiger Treffpunkt. Aus der Schweiz waren nebst vielen anderen angereist: Peter Schmid (Notencafé), Mario Bürki (Komponist), Gauthier Dupertuis (Komponist), Marc Reift (Editions Marc Reift), Stefan Marti (Wind Music Edition), der Musikverlag Franco Cesarini sowie Stéphane Delley (Dirigent)
Mit dabei waren folgende Schweizer Notenverlage: Editions Marc Reift , Notencafé GmbH , Symphonic Works GmbH , Musikverlag Frank GmbH, Lucerne Music Edition, Wind Music Edition und FC Music Publishing GmbH. Dazu folgende Schweizer Aussteller: Inderbinen Blasinstrumente AG, Spiri AG, Jancic AG, daCarbo Musical Instruments, Suissewood Simon Keller, Blechblas-Instrumentenbau Egger GmbH, Brand Mundstücke und Büchler Trommelbau.
Zudem gab es spannende Workshops mit Referentinnen und Referenten aus der Schweiz: Christine Hartmann sprach über Social-Media-Grundlagen für Musikvereine, Armin Bachmann über “Mental stark beim Musizieren” und Isabelle Ruf-Weber leitete den Dirigierworkshop “Der Umgang mit dem Taktstock will gelernt sein”. Auch sorgten die erfolgreichen Konzerte der Stadtharmonie Zürich Oerlikon-Seebach, Sinfonics St. Gallen, Veteranenspiel Kanton Solothurn, Musikverein Arlesheim und Blaskapelle Rhybuebe für Begeisterung.
Bilder: RSfilm.ch, Roger Stöckli
