Robert Fink hat an aVENTura die Internationalen Festlichen Musiktage Uster vorgestellt, insbesondere die für Uster entstandenen Schweizer Werke. Robert Fink ist Posaunist aus dem Allgäu sowie Dirigent.
Die Festlichen Musiktage Uster begannen 1956, die letzte Austragung erfolgte im Jahr 2000. Der Gründer des Anlasses war Albert Häberling. Er leitete das Festival bis 1989, worauf Felix Hauswirth folgte.
Die ersten beiden Musikfestivals waren gemäss Fink eher theoretischer Art mit Referaten, später folgten 17 Festivals mit Vorführungen. So sind 160 Werke entstanden – von 105 Männern und einer einzigen Frau: Ida Gotkovsky. Die Verleger trafen sich dort und versuchten, die Literatur voranzubringen.
29 Schweizer Werke sind gemäss Fink nicht erhältlich, 20 wurden nicht verlegt. Es ging stets um die Förderung zeitgemässer Literatur, damit die dannzumal beliebten Transkriptionen abgelöst werden konnten.
Manches Werk brachte die Amateurorchester an ihre Grenzen. Einige Komponisten hatten nicht so viel Erfahrung mit den Klangfarben des Blasorchesters. Werke jener Komponisten, die Erfahrung hatten, wurden meist auch verlegt, sagte Fink. Bei den anderen blieb es oft beim Manuskript.
Die Komponisten wagten sich “dank Uster” heraus aus der Tradition: Tonsprache, Dauer und Besetzung wurden verändert. Ende der 70er-Jahre blieben die Schweizer Komponisten gemäss Fink “eher stehen”. Ausnahmen sind die “Transformationen” von Albert Benz 1977, ebenso Jean Ballissat 1981 mit aleatorischen Neuerungen.
Hauswirth versuchte später, neue Akzente zu setzen. Werke mich Chor oder Streichorchester entstanden. Hier setzten vor allem die Schweizer Komponisten Akzente.
Der Turnus war zuerst 2, dann 3 oder 4 Jahre. Ab 1993 war es ein jährlicher Turnus mit nur noch einem Tag. Fink stellte am Festival aVENTura dann unter anderem Werke von Pius Häfliger, Robert Suter, Jost Meier und Franco Cesarini vor.
An aVENTura wurden sieben Komponisten gespielt, die auch in Uster gewirkt haben. Die Festlichen Musiktage haben zweifellos die Schweizer Literatur vorangebracht. An einem Wochenende gab es bis zu 16 Uraufführungen – das hat Spuren in der Schweizer Blasmusikliteratur hinterlassen, auch wenn sich nicht alle Werke durchgesetzt haben. Viele regten aber an und förderten die Weiterentwicklung der Literatur, so Fink abschliessend.