Wenn Schweizer Dirigenten unterwegs sind, gibt es immer viel zu diskutieren und zu lachen. Hier einige Beispiele von der BDV-Reise 2018 nach Belgien.
Optimaler kann eine Belgien-Reise fast nicht beginnen. Am Vorabend setzte sich nämlich die Schweizer Frauen-Fussballmannschaft in Biel vor 2700 Zuschauern mit einem 1:1 dank der Auswärtstorrregel gegen Belgien durch. Damit steht die Mannschaft nur noch einen Schritt vor der WM-Teilnahme in Frankreich.
Eine wahrlich musikalische Reise hat der Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband (BDV) Mitte Oktober veranstaltet. Nebst zahlreichen kulturellen und blasmusikalischen Höhepunkten (siehe Haupttext und Bilder) gab es viele neue Erkenntnisse und auch die Heiterkeit kam nicht zu kurz. Die intensive Weiterbildungsreise fand also in bester Ambiance statt.
Auf der Reise waren wir bestens aufgehoben – schliesslich ist Carfahrer Peter Michel selber BDV-Mitglied. Heute ist er unter anderem Präsident der Brass Band Berner Oberland und auch sonst ein viel beschäftigter Mann. In früheren Jahren hatte er zwei Dirigentenkurse bei BDV-Ehrenpräsident und Reiseteilnehmer Alfred Fischer
besucht. Siehe auch: www.garnituer.ch
Die Luftwaffenkapelle probte in der Kirche einer Ortschaft mit Luftwaffenbasis – und das war regelmässig deutlich zu hören. Das Orchester konzertiert dreimal pro Jahr für die dortige Bevölkerung – vermutlich eine Art Wiedergutmachung.
Eigenartige Bräuche gibt es in Belgien beim Mittagessen. Die Reisegruppe hatte das notwendige Geld zur Bezahlung der Getränke zusammengelegt und war schon auf dem Weg zum Reisecar, als der Kellner angerannt kam. Er gab das Geld zurück, weil jemand mit der Karte bezahlt habe. Bloss – wer war das? Niemand will sich als Spender und Gönner outen. Das Rätsel ist nicht zu lösen. Am Abend dann die Auflösung: Reiseorganisator Stefan Roth ist telefonisch mitgeteilt worden, dass dies eine andere Gruppe betreffe. Das Geld muss also doch wieder zurück – und es gibt keine weitere Gratisrunde nach dem Besuch einer Probe einer belgischen Fanfare.
Es ist halt so eine Sache mit den Belgiern – bei den Reisevorbereitungen haben wir den Eindruck gewonnen, dass diese ähnlich ticken wie unsere Romands: Nicht immer ganz zuverlässig, etwas mühsam im Fixieren von Daten, aber vor allem top-herzlich und interessant. Letzte Umstellungen im Reiseprogramm gab es noch am Vorabend vor der Abfahrt – aber schliesslich hat während den vier Tagen doch noch alles tadellos geklappt.
Wir haben kulturell, gesellschaftlich und musikalisch viel gelernt in Belgien, uns über den Austausch mit Schweizer Kollegen und belgischen Musikern gefreut und hervorragende Musik genossen. Allerdings hat am Schlussabend das Meccore String Quartet im Palais des Beaux Arts in Brüssel wesentlich besser gespielt als gleichzeitig die Schweizer Fussballmannschaft im König-Baudouin-Stadion. Doch die Schweizer Niederlage konnte die positiven Reiseeindrücke schliesslich nicht mehr trüben…
Ein grosser Dank geht deshalb an Reiseorganisator Stefan Roth und an Christian Marti für die Administration.
Lesen Sie hier auch den Fachbericht zur Belgien-Reise