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Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

Bern

Braucht das Cornet ein Echoventil?

09. April 2024
von Theo Martin
«Amor und Echo, Erfindungen für Musikinstrumente» heisst die neue Sonderausstellung des Klingenden Museums Bern.

Wieso ein Echoventil für das Cornet? Soll eine Klarinette elektronisch gespielt werden? Und wie erhält die Orgel frischen Wind? Der Instrumentenbau hat unzählige Innovationen entwickelt, um Wünsche von Musikerinnen und Komponisten zu erfüllen – oder um sie mit neuartigen Erfindungen herauszufordern...

 

Die Ausstellung AMOR & ECHO im Klingenden Museum in Bern zeigt eine Anzahl solcher Erfindungen und vermittelt sie in Bild und Ton auf Tablets. Dies ist das Museum der Blasinstrumente und Trommeln, u. a. basierend auf den Sammlungen von Karl Burri und der Firma Hirsbrunner in Sumiswald.

Vor über 3000 Jahren gelang es, Rohre aus Bronze zu giessen und diese zu Blasinstrumenten zusammenzubauen, eine Felszeichnung zeigt solche "Luren" (s. Bild). Vor etwa 250 Jahren suchten Klarinettisten nach einem Bassinstrument und ein Erfinder zeichnete einen «Amor-Schall», ein Horn mit gedecktem Schallstück, das einen «Liebesklang» produzierte (s. Bild). Vor rund 200 Jahren wurde in Wien ein «Doppelrohr-Schub-Ventil» für Blechblasinstrumente patentiert und vor gut 100 Jahren erfand ein Physiker das erste elektronische Instrument, das berührungsfrei gespielt wird: das Theremin.

Und heute? Der Organist Daniel Glaus sucht nach einer «wind-dynamischen» Orgel, auf der er mittels Tastendruck die Lautstärke («Dynamik») variieren kann, und Ernesto Molinari entwickelt die «CLEX», eine Kontrabassklarinette mit mechatronischer «Extension».

Viele Erfinder waren ihrer Zeit voraus. Ob es das Echoventil tatsächlich gibt, ist an der Ausstellung zu erfahren.

 

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