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Beruf

«Arbeiten in der Kultur»: Bund gründet nationales Kompetenzzentrum

03. Oktober 2025
von Theo Martin
Der Bund realisiert ein neues nationales Kompetenzzentrum «Arbeiten in der Kultur». Das hat er Ende September mitgeteilt. Es geht (auch) um die Soziale Sicherheit.

Hier die vollständige Medienmitteilung der Eidgenossenschaft:

Der Bund realisiert ein neues nationales Kompetenzzentrum «Arbeiten in der Kultur». Dieses soll Kulturschaffende, Kulturveranstalter und kulturelle Organisationen in Fragen der sozialen Sicherheit und der Arbeitsbedingungen in ihrem Sektor orientieren und sensibilisieren. Zudem soll es auf bereits bestehende Angebote in den Regionen hinweisen und diese sinnvoll ergänzen. Damit setzt der Bund eine der zentralen Massnahmen aus der Kulturbotschaft 2025-28 um, die zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Arbeitswelt im Kultursektor vorgesehen sind. Mit dem Aufbau des Kompetenzzentrums wird der Verein «Suisseculture Sociale» beauftragt. Das Projekt wird vom Bundesamt für Kultur (BAK) finanziell unterstützt.

Zu den Aufgaben des Kompetenzzentrums «Arbeiten in der Kultur» gehört es, Kulturschaffende, Kulturveranstalter und kulturelle Organisationen für Fragen der Arbeitsbedingungen und der sozialen Sicherheit zu sensibilisieren sowie Informationen und Dokumentationen zu diesen Themen zur Verfügung zu stellen. Dabei wird beispielsweise auf bestehende Angebote von Kantonen, Städten und spartenspezifischen Organisationen verwiesen. Diese Angebote sollen bei Bedarf ergänzt und weiterentwickelt werden. Eine weitere Aufgabe des Kompetenzzentrums ist es, die Vernetzung und den Wissenstransfer zwischen den relevanten Akteuren zu fördern. Dies geschieht in Abstimmung mit dem BAK, dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) und dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) sowie in Zusammenarbeit mit kantonalen und kommunalen Behörden, Institutionen sowie kulturellen Organisationen.

Die Kultur – eine atypische Arbeitswelt

In der Kulturbranche sind sogenannte atypische Arbeitsverhältnisse weit verbreitet. Dazu zählen Mehrfachbeschäftigungen, befristete Anstellungen, selbständige Erwerbstätigkeit oder hybride Anstellungsformen. Solche Beschäftigungsarten sind oft mit niedrigen Löhnen und unzureichender sozialer Absicherung verbunden. Dies zeigt der Bericht «Soziale Sicherheit der Kulturschaffenden in der Schweiz», den der Bund im Sommer 2023 in Erfüllung eines entsprechenden parlamentarischen Postulats veröffentlicht hat. Gestützt auf die Empfehlungen des Berichts hat das BAK 2024 in Zusammenarbeit mit dem BSV, der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia und den Vertreterinnen und Vertretern der Organisationen professioneller Kulturschaffender Massnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und der sozialen Sicherheit im Kultursektor formuliert. Zur Umsetzung einer der Massnahmen wurde im Frühjahr 2025 ein Mandat für die Schaffung eines Kompetenzzentrums öffentlich ausgeschrieben. Basierend auf den Ausschreibungsergebnissen und Empfehlungen von externen Expertinnen und Experten wurde das Mandat an «Suisseculture Sociale» vergeben. Von 2025 bis 2028 stehen dem Verein jährlich 300'000 Franken zur Verfügung, um die in der Ausschreibung definierten Leistungen zu erbringen.

Suisseculture Sociale engagiert sich für soziale Sicherheit im Kultursektor

Der Verein «Suisseculture Sociale» verfügt über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der sozialen Sicherheit und der Arbeitsbedingungen im Kultursektor. Er erbringt bereits heute Dienstleistungen für den gesamten Sektor und kann auf ein etabliertes Netzwerk von Organisationen, Vorsorgeeinrichtungen, staatlichen Partnern, kulturellen Institutionen und Kulturschaffenden zurückgreifen. Seit seiner Gründung im Jahr 1999 verwaltet der Verein einen Fonds für die Unterstützung professioneller Kulturschaffender in sozialen und wirtschaftlichen Notlagen und richtete während der Pandemie im Auftrag des Bundes die Covid-Nothilfe für Kulturschaffende aus. Zudem betreibt Suisseculture Sociale eine Beratungsstelle und engagiert sich politisch und zivilgesellschaftlich für den Auf- und Ausbau der sozialen Sicherheit von professionellen Kulturschaffenden.

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